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Hall of Fame: Peter Schröcksnadel

Tennis mit Federer: offener Plan. Gaberln mit Messi: offener Plan.

Fliegenfischen mit Peter Schröcksnadel: Check !

Er gilt als einer der versiertesten Fliegenfischer der Welt, er fischt in aller Herren Länder, hat Reviere am Bulkley River in Kanada, an der Drau, der Traun, am Inn oder an der Tiroler Ache. Das ist noch lange kein Grund, bei der Fliegendreierbande in die Hall of Fame zu kommen. Ich erzähle euch jetzt, warum Peter Schröcksnadel ein Würdiger ist:


Peter, der Fischer

Es ist gerade die Zeit, wo man Prof. Peter Schröcksnadel zu seinem 80er ehrt. Als Spitzenunternehmer, als Reprise auf seine Zeit als ÖSV-Präsident mit 1255 (!) Weltcupsiegen und hoffentlich auch bald einmal als Berater der olympischen Bewegung und des Sports in Österreich.


Das war Bruder Max und mir letzten Donnerstag nicht ganz so wichtig, denn ein Besuch in Kössen stand an. Peter Schröcksnadel traf uns (einen Tag vor der der Weltcuppremiere in Sölden) in einem Bundesstraßencafe, verzichtete auf die Bestellung und sagte die Zauberworte: "Gemma fischen!"

Christoph, ein bisserl Fischer

Wenn du jetzt nach zuletzt 30mal Bacherlfischen an der großen Krems mit Peter Schröcksnadel an einem steinigen Tiroler Fluss mit 25 Meter Breite und einem ordentlichen Zug stehst, machst Du am besten gleich zwei Fehler: Zu dünnes 16er-Vorfach (18 Minimum) und einen ersten Rollwurf wie ein Gelähmter. Dann darfst zu Zeuge werden, wie Peter leichtfüßig in den felsigen Fluss geht (80 Jahre sind ja genug Zeit zum Üben), auf eine Stelle zeigt - und eine 60er-Regenbogen sanft und ohne Kescher einholt.


Er kann Löcher hören und Wunder wirken, bei mir halt...

Er fischt mit Leib und Seele: Wir treffen uns an einer Stelle, die ihm nicht so passt, trotzdem ist er sofort im Wasser und coacht mich, warum es dort nicht spannend ist: Keine Struktur, keine Fische.


Wir wechseln in die Schlucht (Peter macht die Vorhut als Waldkletterer) und für mich wird es noch peinlicher. Nachdem wir ihm zusehen, wie er einen Huchenzopf von 15 dag mit einer eleganten Vorhand in den Pool wirft, wechselt er auf eine leichte Rute und wir fischen die Schlucht zu dritt. Als Peter bei mir vorbei geht, demonstriere ich mit Inbrunst einen Rollwurf, der jetzt leicht von der Hand geht, so richtig leicht nämlich: Er fragt mich: "Hast Du einen Köder oben?" .....Erraten - weg war er, Peter konnte das Zischen des leeren Loops hören und ich wäre am Boden gewesen, wenn er mir nicht die Schulter getätschelt und mich angezwinkert hätte.


Der erste Catch Er wusste, wie ich mich fühlte. Kurz später hatte ich meinen ersten Catch (18er-Vorfach auf 8 Fuß, schwarze Tungsten). Nach einem dunklen Aufstieg durch den steilen Wald (erraten, Peter mit 80 als Vorhut, ich 58, Max 41, dahinter) gab er uns ein Buch zu lesen, das er zu seinem Abschied als ÖSV-Chef bekam: Vincent Kriechmayr bedankt sich darin für 5 Millimeter, die nur Schröcksnadel gesehen hat: Seit "Vince" die Bindung eine halben Zentimeter nach vorne gestellt hat, fährt er der Welt an guten Tagen fürchterlich um die Ohren.

Ob er bei mir auch was gesehen hat und mir jetzt einen Deut gab? ... Die Konzentration auf den Rollwurf, die Struktur, die Länge und die Stärke des Vorfaches? War es das ?....


Der nächste Tag, ein Traum

Alles war so einfach an diesem Tag: Ich landete mit dem Schröcksnadel-Konzept 12 Forellen, rollerte die Schnur wie Zorro den Degen und wandelte behände zwischen den Felsen der rauen, klaren und schnellen Tiroler Ache. Es kam noch besser, am Tag des Abschieds, dem Tag 3 : An der Stelle, die Peter nicht so passte (..keine Struktur..), kletterte ich drei Felsen weiter, wo der Fluss sich am rechten Rand tief und mit einigen Felsen unter Wasser zeigte. In 1o Minuten fing ich zwei Bach-, eine Regenbogen - und die größte Äsche meiner Fischerzeit. - You can call me Vince !

Begründung der Fliegendreierbande "Hall-of-Fame-Kommission" für die Aufnahme von Prof. Peter Schröcksnadel in dieselbe:

Er kann Flüsse lesen und beherrscht die Technik der Geräte meisterlich. Er geht voll Respekt mit den Tieren um, weiß wie sie leben und bietet ihnen in seinen Revieren das Beste. Er sorgt sich um den Bestand, die Natur und die Flussfauna in Österreich.

UND: Er ist Fischer mit Leib und großer Seele, diese beweist er im Umgang und der Ermutigung anderer Fischer, die nicht so weit sind oder es jemals sein werden. Das ist gut so, denn auch dafür ist das Fliegenfischen erfunden worden, zumindest nach dem Fischersinn der Fliegendreierbande.

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