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Hall of Fame: VELIBOR „CAKI“ IVANOVIC – Guide, Umweltaktivist, Weltreisender mit der Fliege.

„Verbringe deine Zeit auf Erden als freier Jäger, der wieder geht, nachdem er seine Träume gelebt hat.“

Ein begeisterter Fischer seit 40 Jahren, mit einem großen Herz für die Umwelt.

Velibor Ivanovic ist ein Fliegenfischer von Welt, seine Reisen bringen ihn von der Mur in Österreich bis ans andere Ende des Globus‘.

Für den „Perfect Catch“ reist Velibor gerne auch bis in die Mongolei, um dort auf den kolossalen Taimen Jagd zu machen. Das tut er als Guide mit dem „Cast & Believe Team“, bestehend aus Markus (Mitgründer), Sandra und Stephan.

Mehr aber zu seinem großen Herz für Fisch und Umwelt: „Cast&Believe“ steht auch für Umweltaktivismus, der sich für den Erhalt eines gesunden und nachhaltigen Lebensraumes für Tier und Natur einsetzt. Mit der Organisation und einigen Grundbesitzer, Fliegenfischern und Gleichgesinnten, kämpfen sie zum Beispiel gegen die Verbauung des Adria Flusssystems an –natürlich fischender Weise, bei ihrem Huchen Cup. Die Fliegendreierbande hat ihn zum Interview gebeten:


Seit wann bist du Fliegenfischer und wie bist du zu dieser wundervollen Sportart gekommen?

„Ich angle seit 1980, ein Jahr bevor mein Vater verstarb, er war ein leidenschaftlicher Angler mit einer Passion für Fische und die Natur. Vielleicht war dieser tragische Moment, der Auslöser für meine Leidenschaft und Liebe zum Fliegenfischen. Ich habe meine Kindheit und Jugend in Titograd, dem heutigen Podgorica verbracht. Die Stadt ist von 7 Flüssen umgeben, der bekannteste Fluss ist wohl die Moraca, welche sich durch die atemberauben Landschaft ihren weg bahnt. Das wundervolle Adria Flusssystem, ist ja auch bekannt für seine große Artenvielfalt, sowie die Heimat etlicher Salmoniden Gattungen.


Auf welche Arten der Forelle, beziehungsweise Fische stößt man in den Gewässern?

Der Fisch, der hauptsächlich meine Kindheit geprägt hat, war die Marmorata. Eine besonders schön gemusterte Art der Forelle mit einem langen, torpedoförmigen Körper. Es sind aber natürlich noch viele andere Arten, wie die Bachforelle, Adria Forelle, Zahnforelle und die Weichmaulforelle, sowie Äschen dort beheimatet.

Was fasziniert dich persönlich so an diesen Flüssen?

Diese Region war nach Ende der Eiszeit, der erste Schmelzpunkt und somit die Kinderstube von vielen großartigen Fischarten, die sich von dort aus, entwickelt haben. Die Unberührtheit und Weite der Natur, der Canyons und Karstlandschaften ist besonders anmutig und in dieser Zeit leider schon teilweise eine echte Seltenheit in Europa.

Fischen ist für dich sicher mehr als nur ein Hobby?

Angeln hat meinen Lebensstil geprägt und bestimmt meinen Lebensablauf und die Art wie ich agiere. Am Anfang nur als Hobby gedacht, bis es sich dann so weiterentwickelte, dass ich geführte Angelreisen und Guidings anbot.

Eine schöne Zeit mit Gleichgesinnten am Wasser zu verbringen, ist ein Abenteuer, für das es sich zu leben lohnt. Wir verbringen einige unserer besten Momente des Lebens an einigen der schönsten Plätze der Erde! Von Montenegro nach Österreich, von Skandinavien über Sibirien und nach Osten in die Mongolei. Ein Angler zu sein bedeutet, dass du lebst. Verbringe deine Zeit auf Erden als freier Jäger, der wieder verschwindet, nachdem er seine Träume gelebt hat.

Auf welche Art von Fischen machst du am liebsten Jagd?1

Besonders gerne gehe ich auf Huchen und Taimen. Zwei besonders große und starke Fische, bei denen es jedes Mal, auf ein Neues eine Herausforderung ist sie zu landen. Meisten aber ist es der schwierigste und interessanteste Part, so ein Exemplar zu überlisten und an den Haken zu bekommen. Leider ist besonders die Huchenpolulationen zurück gegangen und dieser besondere Fisch wird immer seltener.


Wie viele Flüsse befischst du und was sind deine Highlights?

Ich befische in Europa 23 unterschiedliche Flüsse. Zwei davon sind aber ganz oben bei meinen Favoriten: Ganz an der Spitze steht hier die Sava, wo ich auch die meiste Zeit der Saison verbringe. Sie ist die Perle der Alpenregion mit einem unfassbaren Huchenbestand, der sich an unserer Strecke des Fischereivereins RD Radovljica am höchsten Stand ist. Der zweite Fluss, den ich auch wirklich liebe, ist die wundervolle Mur in Österreich. An der Sava bin ich eher geschäftlich, wobei ich an der Mur eher den privaten Angelfreuden nachgehe.


Auf den meisten größeren Flüssen in Europa, wurden in den letzten Jahren/ Jahrzehnten Wasserkraftwerke und Staudämme errichtet, was natürlich sehr oft kritisiert wird. Wie stehen sie dazu?

Das Wassermanagement wird, wie in den meisten EU-Ländern nicht sonderlich gut geführt. Die EU zeigt von Zeit zu Zeit Interesse und entwickelt Strategien, um diese letzten freifließenden Gewässer zu schützen, jedoch nicht in dem Maße wie es der immer weiterwachsenden Staudammlobby gegenüber notwendig wäre. Auch diese engagiert sich offiziell bei solchen Projekten, um sich in den als Erzeuger „Grüner Energie“ darzustellen. Dass Flüsse durch verschiedene Staaten führen, ist ein weiteres Hindernis, einen effizienten Dialog der Vernunft und abgestimmter Maßnahmen zwischen Energiebedarf und Naturschutz zu starten.

Korruption und Vorteilsannahme scheinen mir am Balkan im Flussmanagement offensichtlich, es ist für uns als Zusehende schwer zu ertragen. Es gibt einige NGO´s Österreich, Deutschland und Slowenien, die dagegen ankämpfen. Unser Cast& Believe Team agiert hier mit seinem Netzwerk an Geschäftsleuten und Partnern, nicht als Naturschutzorganisation. Leider ist es aber ein Problem, dass es nicht genügend gemeinsame Anstrengungen gibt. Viele Organisationen sind projektorientiert und nicht fähig in einem Informationsnetzwerk zu arbeiten. Nur wenn wir alle zusammenstehen, haben wir eine Chance, diesen Kampf zu gewinnen und das „Blaue Herz“ von Europa noch zu retten!


Wie ist die Lage an der Sava und sind noch weitere Projekte für die „grüne Energie“ geplant?

Der Dammbau betrifft auch unsere Strecke an der Sava, welche 23,5 Kilometer lang ist. Alleine auf dieser Strecke sollen 3(!) neue Staudämme errichtet werden. Das Cast&Believe Team leistet zusammen mit dem Verein RD Radovljica und einigen Grundbesitzern großartige Arbeit, um den Bau von diesen Wahnsinns Projekten zu unterbinden.

Zudem organisieren jedes Jahr, auch noch ein Non-Profit Event mit dem Namen „Huchen-Cup“.An diesen 3 Tagen setzen wir mir immer wieder mit Protestaktionen ein Zeichen, um auf diese Anschläge auf den Fluss aufmerksam zu machen.

Unsere Partner kommen aus ganz Europa und wir wollen nicht erlauben, dass solche Monsterprojekte in diesem Tal umgesetzt werden! Unser Slogan lautet: Let The River Flow!

Die Huchenpopulationen werden ja immer geringer, was würde geschehen, wenn auch noch diese riesigen Projekte in die Tat umgesetzt werden?

An unserer Sava Strecke, schützen wir noch eine der wenigen Huchenpopulationen, die auch dort ablaicht. Diese Dämme würden definitiv alle Lebensräume und Laichgründe zerstören. Ebenso auch die Möglichkeit, für die Fische ihr Ziel der Begierde zu erreichen.

Nur wenn wir dies an die Öffentlichkeit tragen und mit der Hilfe des öffentlichen Drucks, die Gefährdung der letzten freifließenden Gewässer in Europa aufzeigen, dann haben wir eine Chance etwas zu bewegen. Jeder Artikel in der Zeitung oder andere Publikationen, helfen dabei Menschen über die Missstände aufzuklären, damit wir gemeinsam etwas bewegen und erreichen können.

Mein Wunsch und natürlich auch Ziel ist es ein informelles Netzwerk aus unterschiedlichen Gruppierungen zu bilden, um mit diesen Aktivisten von Zeit zu Zeit gegen die Zerstörung der Flusskulturen vorzugehen: Für eine natürliche und gesunde Umwelt bin ich immer auf Achse!


Wie sieht dein Plan für die heurige Fischsaison aus?

Im Moment wenn die Huchensaison zu Ende ist, beginnt auch schon fast die Saison auf Marmoratas und Bachforellen, kurz danach geht es auch schon wieder los auf Äschen. Ab Juni beginnt dann die neue Huchensaison in Bosnien, gefolgt von den spektakulären Sommertouren in die Mongolei auf Taimen.

Kommst Du nie zur Ruhe?

Wenn man ständig so viel unterwegs ist, freut man sich umso mehr auf eine gemeinsame Zeit zuhause bei seiner Familie. So organisiere ich unsere Familienurlaube nicht an den weit entfernten Fishing Spots auf dieser Welt, sondern erfreue mich auch an der Schönheit in unserem „ Ländle“, in meiner Heimat Baden Württemberg !“


Danke Caki! Wir als Fliegendreibande sind begeistert von der großartigen Arbeit, die du leistest und teilen Dein Streben für eine gesunde Umwelt und Natur. Nur gemeinsam kann man es schaffen, dass auch noch die nächsten Generationen von Fliegenfischer*innen diesen großartigen Sport ausüben können.

In diesem Sinne Petri Dank, willkommen in der Hall of Fame und wie du schon so schön sagtest:

Let the River Flow !




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1 Kommentar


Kontrec Anto
Kontrec Anto
02. Mai 2023

Fischen mit Velibor ist nicht zum empfehlen, sehr schlechten Erfahrungen mit dem Guide überall.

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