Drau dich: Eisbeissen beim Huchensuchen
Danube Salmon, oder eben Huchen - der König der Fische, wobei vielleicht eher die Königin, die Eiskönigin sogar? Denn auf Frost muss man vorbereitet sein, wenn man "Hucho Hucho" an das 50er-Vorfach bekommen will. Wir haben uns getraut - an der Drau.
Ein Blei musste an den Huchenköder, damit wir auch tief genug kamen.
Vorweg: Die meisten Fotos von mir selbst bei diesem Fischer-Trip hab ich gelöscht - und den Papierkorb am Handy hab ich auch sofort entleert. Huchenfischen ist nicht sexy.
Ich hab gefühlt fünf Schichten getragen, darüber eine Thermo-Wathose gestülpt und hab ausgesehen - naja - in etwa wie ein Nilpferd. Aber egal, der Fisch war das Ziel.
Christoph und Max topmotiviert vor dem ersten Wurf.
Bruder Christoph hatte die passenden Huchenköder vor der Abreise besorgt - um wohlfeile 16 Euro...
... pro Stück wohlgemerkt. Und ich hab in den ersten zehn Minuten zwei von meinen drei Ködern angebaut, wurde kreidebleich - und das nicht nur wegen der Minusgrade, dem Eis am Flussufer und der Schneefelder, durch die wir stapfen mussten, um ans Wasser zu gelangen. Doch mein dritter Huchenköder sollte mir wie durch ein Wunder an beiden Tagen treu bleiben.
Auf der Suche nach dem Riesen-Huchen, oder zumindest nach seinem kleinen Bruder...
Unser Freund Peter hatte genau an dem Spot, an dem wir auch unser Glück versuchen wollten, vor einigen Monaten einen 15 kg-Huchen gelandet. Auch wenn Peters Können und Erfahrung weit größer sind, würde doch zumindest ein 7, 8 kg-Huchen für uns abfallen? Zu zweit, mit zwei Tagen Zeit, top-motiviert? Mitnichten.
Peters Riesen-Huchen an der Drau - vielleicht fangen wir zumindest seinen kleinen Bruder.
Die beste Entscheidung an diesem Wochenende war es, ein Hotel mit Sauna zu buchen, in der wir am Abend unsere durchfrorenen Knochen wärmen konnten, stolz die von der Smartwatch gezählten 20.000 Schritte durch Schnee, übers Eis und in der zum Teil reißenden Drau besprechend.
Der Biss, der mich erzittern ließ!
Weder Christoph, noch ich, hatten jemals einen Huchen gefangen. Nur unser Vater Toni - und er hat uns diese Story von seinem Huchenfang mehr als nur einmal erzählt. Dementsprechend blieb mir das Herz stehen, als ich am Ende von Tag eins ein doppeltes Zupfen an meinem Streamer merkte. "Nur nicht anschlagen hat der Peter gesagt, nur nicht anschlagen", betete ich mir Mantra-artig den Tipp vor, den ich via Telefon bekommen hatte. Der Huchen würde sich selbst verbeißen, anschlagen sei zu gefährlich. Und dann, plötzlich: Nichts. Mist!
Der Fisch, der sich kurz für meinen sündteuren Riesenköder interessiert hatte, hatte wohl doch anderes vor und ließ sich vom 17 Euro-Fischerl, 50er-Vorfach und der nach gewisser Ermüdung etwas brutal geführten Achter-Rute nicht überlisten.
Huchenträume bei Rotwein am Kaminfeuer...
Aber an Tag zwei würde aaaaalles anders werden, träumten wir beim abendlichen Kaminfeuer mit Rotwein und beschlossen, unsere Köder mit Blei zu beschweren, damit wir tiefer fischen konnten und damit den Fisch unseres Lebens landen könnten.
Hier eine kleine Dia-Show mit weiteren Eindrücken:
Doch nichts kam anders an Tag zwei. Obwohl die Bedingungen mit Föhn eigentlich perfekt gewesen wären.
Christoph und ich kurvten auch am zweiten Tag mit dem Allrad-Mitsubishi emsig das Revier ab, versuchten unser Glück an den aussichtsreichsten Stellen, doch der große Biss sollte nicht folgen.
Unser Fazit: Geil war's, ein richtiges Abenteuer, Winter-Action eben. Nicht die feine Fliegenfischerei, aber wir werden die "Eiskönigin" unter den Fischen weiter jagen. Ja, wir (d)rauen uns!
PS: Einen Tag nach unserer Rückkehr wurde mir von einem offensichtlich wesentlich besseren Fischer dieses Posting in die Instagram-Timeline gespült:
Wer auch immer dieser Bernd sein mag: Wir sind beleidigt und geben dir kein Like und dein Video schauen wir uns erst recht nicht an! (Oder vielleicht doch?) Petri Heil, Bernd!
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