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  • mmahdalik

Gebt eure Kinder dem Fischen!

Die Faszination Wasser, wilder Fisch und Natur packt die jungen Menschen…oft halt.




So, jetzt lesen Sie den Beitrag, weil sie wahrscheinlich die Kopfzeile irritiert hat, das war volle Absicht. Natürlich meinen wir, dass man Kinder der Fischerei zuführen soll, bzw. ihnen ohne Zwang und leisesten Druck einfach die Möglichkeit offeriert, mal ein paar Würfe zu machen. Unser eigenen Erinnerungen:


Christoph: Bei mir (Christoph) hat es zum Beispiel nicht funktioniert: Als mich mein Vater in die Feistritz unterhalb des Schloss Herberstein stellte und tatsächlich ein Fisch am Köder landete, war ich überfordert, schon alleine beim Berühren der Forelle. Mein stets behutsamer Vater reagiert eher schroff…..oder war es umgekehrt?

In jedem Fall war ich bald glücklich mit der Mama beim Automateneis bei der Diele am Stubenbergsee und hatte mit ca. 8 Jahren mit dem Fischen abgeschlossen.


Max: Bei mir war es natürlich ebenso der Vater, der mich erstmals in die Kunst des Fliegenfischens eingewiesen hatte. Wobei: Als Kind hatte man mehr bei Toni Mahdalik mehr die Rolle des stillen Bewunderers. Meine Erinnerungen: Hoffentlich hat der Papa keinen Biss, weil mir die Fische so leid getan haben. Catch and Release war in den 80er-Jahren fremdsprachiger Hokuspokus. Durfte ich zuweilen, den vom Vater überlisteten Salmoniden an Land "drillen", betete ich innerlich, dass er vom Haken abgehen würde.


Christoph: 30 Jahre später schenkte Opa Mahdalik meinem Sohn Moritz eine Angel, so entstand dann für mich der sachte Zwang, sie auch mit dem Spross einzusetzen. Es begannen die Ungarn-Fahrten und -Aufenthalte an verschiedenen Gewässern zwischen dem Waldviertel und Irland.

Mein Sohn Moritz war längst passionierter Fliegenfischer, als mich die Sucht packte und daran war schlussendlich mein Bruder Max schuld, ich übergebe:


Max: Wie ich letztlich so richtig in die Sucht abgeglitten bin? Die geschenkte Sage inklusive einiger Yellow-Mallards, 0,25-Vorfächer und antiker Gummistiefel hatte ich vom Herrn Papa längst im Schrank stehen. Der Auslöser war aber letztlich eine heftige Bein-OP, die meine damaligen Tennis-Ambitionen für ein gutes Jahr auf Eis legte. Bogenschießen versuchte ich aus - und dann kramte ich eben auch die Fliegenrute raus. Da ich damals in Kärnten lebte, waren traumhafte Gewässer um jede Ecke. Und Wurf für Wurf erkannte ich die Faszination des Fliegenfischens. Und der Stolz in der Stimme meines Vaters, als ich ihm von meinen ersten eigenen Fischabenteuern berichtete, hat mich beflügelt. Dass ich letztlich das Hobby mit meinem ältesten Bruder und Neffe Moritz teilen darf, ist ein wahres Geschenk.


Christoph: So, hier bin wieder ich, der Moritz-Vater: Letzten Sonntag an der Krems, Milla, die Tochter von Max, hat einen guten Freund mit, den Janis, Max stellt ihn mir als jungen Fischereifan vor.


Als ich am Fluss steh und meine neue Rute peitsche, sehe ich Janis hinter mir. Ich frage: „Hast du schon einmal mit einer Fliegenangel geworfen?“ – Auf sein „Nein“, frage ich: „Willst Du?“ – und schon kommt ein hoch interessierter Janis an den Rand und probiert die Technik. Er hat den „Swing“ und bringt die Schnur ins Wasser, Respekt! Zwei Würfe später hat er gar seinen ersten Zupfer und er lächelt. Zu seinem Glück wechselt er zu Max und Milla, die 100 Meter stehen:


Max: Ich habe Glück, denn bei den herbstlich kühlen Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich sind Bisse keine Selbstverständlichkeit mehr. Doch gerade, als Milla und Janis zu mir stapfen, geht es los. Unter den Ästen eines Nadelbaums, die über das Wasser ragen, sehe ich einen Fisch an der Oberfläche jagen, werfe ihn an - und Janis darf ihn landen. Und dann noch einen und noch einen. Milla ist cool, sie kennt das schon. Dennoch leuchten ihre Augen - fast so wie die von Janis. Der Unterschied zu den 80er-Jahren: Wir setzen die Fische behutsam zurück in ihr Habitat und mir ist warm ums Herz.


Eine Erinnerung an einen Fisch-Ausflug mit meiner damals achtjährigen Tochter muss ich aber noch zum Besten geben: Vor zwei, drei Jahren sind wir zu zweit an die - no, na - Gacka nach Kroatien gedüst. Milla und mir ist der Guide (siehe Story) erschienen und meine Tochter durfte ihre erste Trout fangen. Das Fischen stand bei ihr ganz klar nicht an erster Stelle, wie mir auch eine Liste verriet, die sie im Hotelzimmer voller Vorfreude anfertigte. Das Rundherum war es. Und als wir ein, zwei Jahre danach auch meine Frau Lilli im Gepäck bei der Anreise ins Hotel Gacka hatten, sagte Milla schon zehn Minuten vor Ankunft bei jedem Traktor, Baum oder Haus, an dem wir vorbeifuhren, mit strahlenden Augen: "Mama, das ist typisch Gacka..."


Millas Liste bei unserm Ausflug an die Gacka - das Angeln hatte nicht oberste Priorität..


Unser Fazit: Es ist egal, wenn Ihre Kids nicht fischen wollen, aber es nicht egal, wenn Sie es Ihnen nicht anbieten!



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